Samstag, 15. Dezember 2018

Keine Menstruation ohne Hysterektomie? – Gebärmutterschleimhautverödung (Endometriumablation)

Zunächst ein Disclaimer: Ich bin weder medizinisch geschult, noch habe ich irgendeinen medizinischen Hintergrund. Wenn ihr also Interesse an diesem Eingriff habt, solltet ihr auf jeden Fall eine*einen Gynäkolog*in dazu befragen. Meine Motivation diesen Blogeintrag zu schreiben kommt alleine daher, dass ich das Gefühl habe, dass nicht genug Enbys und Trans*personen über dieses Thema Bescheid wissen und, weil ich denke, dass es für einen nicht unbeträchtlichen Teil von Trans*personen/ Enbys relevant sein könnte. Ich spreche aus der Position heraus persönliche Erfahrung mit diesem Eingriff gemacht zu haben.

Was ist eine Gebärmutterschleimhautverödung (oder im Fachjargon Endometriumablation)?
Bei so einem Eingriff wird die Gebärmutterschleimhaut und eine dünne Muskelschicht entfernt. Meistens soll dieser Eingriff durchgeführt werden, wenn eins gerade seine Tage hatte, damit sich noch nicht zu viel Schleimhaut wieder gebildet hat. Die Methoden können je nach Ärzt*in unterschiedlich sein. Zumeist wird die Entfernung durch eine Elektrowalze/ Rollerball durchgeführt.
Der Eingriff findet unter Vollnarkose statt und dauert ca. 15-30 min. Wenn es keine Komplikationen gab wacht eins auf, muss noch ein bisschen im Aufwachraum liegen, darf die nächsten 24 Stunden logischerweise kein Auto fahren und sollte auch sonst in dieser Zeit nicht alleine rumhängen. Im Gegensatz zu stationären Eingriffen, bei denen eins eine Zeit lang im Krankenhaus bleiben muss, ist eine Gebärmutterschleimhautverödung ein ambulanter Eingriff. Das heißt eins kann danach direkt wieder nach Hause (Das hängt aber auch leider oft davon ab was die Krankenhäuser so wollen. Ein Bett mehr die Nacht bringt für das Krankenhaus mehr Geld).
Um eine Gebärmutterschleimhautverödung durchführen zu dürfen braucht eins eine Indikation von einem*einer Gynäkolog*in. Diese können dann auch meist Empfehlungen aussprechen, welche Krankenhäuser diesen Eingriff durchführen.
Problem könnte sein: dass dein*deine Gyn dir keine Indikation schreibt, weil z. B. keine Symptome für schlimme Blutungen vorhanden sind. Du kannst ja versuchen zu sagen, dass es für dich die schonendere Alternative im Vergleich zur Hysterektomie ist.


Ziele einer Gebärmutterschleimhautverödung:
  • Die monatliche Blutung wird stark verringert oder bleibt in einigen Fällen manchmal oder in 40% der Fälle sogar ganz aus
  • Die Schmerzen der monatlichen Blutung werden stark verringert oder treten gar nicht mehr auf
Achtung: nach dem Eingriff ist es sehr unwahrscheinlich, dass eins noch schwanger werden kann, aber eine 100% Verhütungsmethode ist es trotzdem nicht! Dieser Eingriff wird nur durchgeführt, wenn eins sicher ist, dass eins nicht mehr schwanger werden möchte.

Ich kann nur sagen:
Am Tag der OP nahm ich noch 1-2 Schmerztabletten, aber danach kam ich gut ohne aus. Außerdem lag ich so 1 Woche auf der Couch und hab mich von der OP ausgeruht (schnelles Aufstehen nicht zu empfehlen). Nach 2-3 Wochen hörten die Nachblutungen der OP auf und alles war prima.
Im Vergleich zu vorher haben sich meine Schmerzen zu 100% verabschiedet und die Blutung ist im Gegensatz zu vorher verschwindend gering bis gar nicht mehr vorhanden!


Die Quellen sind natürlich leider alle nicht gegendert und in ihnen wird leider immer nur von cisfrauen gesprochen:

Hier finde ich den Eingriff recht gut erklärt:

Eine recht ausführliche und ziemlich wissenschaftlich formulierte Studie:

Hier ein Infoblatt mit kurzer Übersicht zur Endometriumablation:


Alles Liebe!